V O R S C H A U / P R E V I E W
Chrystina Häuber
Die Laokoongruppe im Vatikan - drei Männer und zwei Schlangen:
`Ich weiß gar nicht, warum die sich so aufregen´ (Wolfgang Böhme) -
die Bestätigung von F. Magis Restaurierung der Gruppe und
der Behauptungen, sie sei für die Horti des Maecenas, später
Domus Titi, geschaffen, und dort entdeckt worden
FORTVNA PAPERS
Edited by Franz Xaver Schütz and Chrystina Häuber
Volume IV, 2022/2024
(München: Hochschule München)
Die Laokoongruppe im Vatikan - `Ich weiß gar nicht, warum die sich so aufregen´ (Wolfgang Böhme)...
INHALTSVERZEICHNIS:
Vorwort der Herausgeber
Vorwort und Dank
Zusammenfassung / Abstract
Abbildungsverzeichnis
Einführung
I. Die Schlangen der Laokoongruppe. Gespräche mit dem Herpetologen Herrn Prof. Dr. Wolfgang Böhme
I.1. Die beiden Laokoonschlangen beißen den Laokoon und seinen jüngeren Sohn (sein älterer Sohn wird nicht gebissen), und die Gruppe zeigt, wie alle drei Männer darauf reagieren. - Bezüglich der Frage, wo die `obere´ Schlange den Laokoon beißt, gibt es in der Forschung zwei sich gegenseitig ausschließende Meinungen.
Um Ihnen das alles zu demonstrieren, schauen wir uns gemeinsam beide Schlangen von Kopf bis Schwanz an, sowie die komplexe Ergänzungsgeschichte der Gruppe, beginnend mit der Integration des `Pollakschen´ rechten Arms des Laokoon
II. Die neue Rekonstruktion der Laokoongruppe der Berliner Laokoonausstellung (2016-2018; vergleiche S. MUTH 2017a), mit der F. Magis (1960) Restaurierung der Gruppe ersetzt werden sollte, basiert auf falschen Prämissen und ist deshalb abzulehnen. Die Beschäftigung mit der Berliner Rekonstruktion hat aber ungewollt zur Bestätigung von Magis Restaurierung der Laokoongruppe geführt
III. Die Vorschläge zu den möglichen Fundorten und zu den möglichen Aufstellungszusammenhängen der Laokoongruppe, welche die Autoren der Berliner Laokoonausstellung (2016-2018; vergleiche S. MUTH 2017a) unterbreitet haben
III.1. Der Fund der Laokoongrupppe in der Vigna des Felice de Fredis am 14. Januar 1506, die Gründe, warum der Fundort in Vergessenheit geriet, und wie die Vigna des Felice de Fredis wiederentdeckt wurde
III.2. Die Verwechslung des Gebäudes `Sette Sale´ mit dem Toponym, das nach diesem antiken Gebäude benannt war, und die sich daraus ergebenden Folgen
III.3. Die tatsächliche Verbindung der Horti des Maecenas mit der Domus Aurea und die Gründe für die `teoria del movimento´, der falschen Annahme, die Laokoongruppe sei zunächst in der Domus Aurea, und anschließend in den Trajansthermen aufgestellt gewesen
III.3.1. Das gesamte Areal der Domus Aurea - und die Horti des Maecenas
III.3.2. Wo befand sich die Grenze zwischen der Domus Transitoria/ Domus Aurea und den Horti des Maecenas? Teil I
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III.3.3. Warum L. Fabbrinis (1982; 1983; 1995) `große´ Rekonstruktion des "Esquiline Wing" von Neros Domus Aurea korrekt ist, und was das für die Identifizierung der domus Titi imperatoris bedeutet, in der Plinius die Laokoongruppe im Vatikan gesehen hat.
I. Die diesbezügliche Forschung. Mit Diskussion von F. Coarellis (1974-2008) Behauptungen
[1.]-[5.] zur domus Titi imperatoris und zu den verschiedenen Aufstellungszusammenhängen der Laokoongruppe
III.3.4. Ein persönlicher Kommentar zu F. Coarellis (2008, 237)
[5.] Behauptung, derzufolge man den westlichen Teil (des erhaltenen Teils) des "Esquiline Wing" mit der Domus Transitoria und mit der domus Titi imperatoris identifizieren könne: F. Coarellis Lokalisierung der Horti des Maecenas (2008) - und meine eigene Lokalisierung im Vergleich
III.3.5. Warum L. Fabbrinis (1982; 1983; 1995) `große´ Rekonstruktion des "Esquiline Wing" von Neros Domus Aurea korrekt ist, und was das für die Identifizierung der domus Titi imperatoris bedeutet, in der Plinius die Laokoongruppe im Vatikan gesehen hat
II. Ergebnisse
III.3.6. Die Erkenntnisse von E.M. Moormann (2003) zur domus Titi imperatoris und zur Laokoongruppe, sowie die astragalizontes, die Plinius in Titi imperatoris atrio sah
III.3.7. Wo befand sich die Grenze zwischen der Domus Transitoria/ Domus Aurea und den Horti des Maecenas? Teil II. Die Forschungen von P.G.P. Meyboom und E.M. Moormann (2013)
III.3.8. F. Coarellis (2019) neue Rekonstruktion der Horti des Maecenas und seine neuen Erkenntnisse zur Laokoongruppe
III.3.9. Die Abfolge der Eigentümer und Bewohner der Horti des Maecenas: Maecenas, Augustus, Tiberius, Titus, Antoninus Pius, Cornelius Fronto, und die korrekte Lokalisierung der "DOMVS TITI" auf der Karte des Leonardo Bufalini (1551)
III.4. Das antike Gebäude innerhalb der Vigna des Felice de Fredis (meine Katalognummer der antiken Strukturen in den Horti des Maecenas 54 I.), in dem de Fredis, nach Ansicht von R. Volpe und A. Parisi (2010b), gefolgt von J. Bartz und S. Mulattieri (2017), im Jahre 1506 die Laokoongruppe entdeckt haben soll
III.5. Die augusteische domus innerhalb der Vigna des Felice de Fredis (meine Katalognummer der antiken Strukturen in den Horti des Maecenas 55a-d und hier Dia 58), wo de Fredis im Jahre 1506 die Laokoongruppe entdeckt haben könnte
III.6. Die Diskussion der Frage, ob die Laokoongruppe in den Horti des Maecenas aufgestellt gewesen sei
III.7. Die Gründe, welche zu den irrtümlichen Annahmen von J. Bartz und S. Mulattieri (2017) geführt haben, die Laokoongruppe sei entweder in der Domus Aurea, in den Trajansthermen, oder in der spätantiken domus auf den "Sette Sale" gefunden worden
I.: Theorie
III.8. Die Erkenntnisse von S.G. Schmid (2017) zu den möglichen Fundorten und zu den möglichen Aufstellungskontexten der Laokoongruppe
IV. Mein eigener Vorschlag zum Fundort und zum Aufstellungszusammenhang der Laokoongruppe: Sie wurde in der Vigna des Felice de Fredis entdeckt, einem Weingarten, der sich innerhalb der Horti des Maecenas auf dem Esquilin in Rom befunden hat. Wobei die Laokoongruppe für den kostbar ausgestatteten antiken Raum, in dem sie angetroffen wurde, und der dem Kaiserkult gedient hat, ursprünglich auch geschaffen worden war
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Die Laokoongruppe im Vatikan - `Ich weiß gar nicht, warum die sich so aufregen´ (Wolfgang Böhme)...
IV.1. Die Gründe, welche zu den irrtümlichen Annahmen von J. Bartz und S. Mulattieri (2017) geführt haben, die Laokoongruppe sei entweder in der Domus Aurea, in den Trajansthermen, oder in der spätantiken domus auf den "Sette Sale" gefunden worden
II.: Praxis. Mit einer Diskussion von C. Kunzes (2009) Hypothesen zu den möglichen Aufstellungskontexten der Laokoongruppe
IV.2. Mein eigenes Aufstellungsszenario der Laokoongruppe
IV.2.1. Meine eigene Datierung der Laokoongruppe: 38-30 v. Chr. basiert auf einer Kombination von ikonographischen, historischen und topographischen Erwägungen
IV.2.2. Die Laokoongruppe und stilistisch verwandte Skulpturen aus den Horti des Maecenas (der `Hellenistische´ Hängende `rote´ Marsyas, das `Hellenistische´ Homerportrait, der `Kentaurenkopf´), die Skulpturen der Sperlongagrotte - und die innovativen Anleihen, welche die Künstler für diese Skulpturen der unmittelbaren Gegenwart entnommen haben
IV.2.3. Wie G. Hafner (1996) zeigen konnte, hat Tiberius nichts mit der Villa in Sperlonga zu tun, weshalb er die Statuen dieser Villa nicht in Auftrag gegeben haben kann. Als Augustus Eigentümer der Horti des Maecenas war, hat dort Tiberius als `Kronprinz´ residiert. Doch da Tiberius keineswegs von Aelius Lamia das Gelände erbte, das irrtümlich als `Horti Lamiani´ gilt, in Wirklichkeit jedoch zu den Horti des Maecenas gehörte, fallen zwei weitere Argumente weg, in Tiberius den Auftraggeber der Laokoongruppe und des `Kentaurenkopfes´ zu erblicken, nur weil er in den Horti des Maecenas gewohnt hat. Denn nach der diesen Hypothesen zu Grunde liegenden Prämisse müsste als Auftraggeber der Laokoongruppe und des `Kentaurenkopfes´ ja der Eigentümer der entsprechenden Liegenschaft(en) angesehen werden, das heißt: Augustus
IV.2.4. Die kostbare Wandgestaltung des Raumes, in dem die Laokoongruppe bei ihrer Auffindung stand
IV.2.4.1. Die kostbare Wandgestaltung des Raumes, in dem die Laokoongruppe bei Auffindung stand und die Thalamegos des Ptolemaios IV Philopator. Mit Gedanken zu dem Raum selbst sowie zu einer möglichen `Architekturkopie´ auf dem Esquilin
IV.2.5. Das Vorbild Alexandria für die Sanierung des Esquilins durch Maecenas
IV.2.6. Fazit des Kapitels zur Installation der Laokoongruppe.
Mit Überlegungen zu den anderen Skulpturen vom selben Fundort, der domus 55a-d in den Horti des Maecenas: ein Portrait der Livia? und das Eudoxosrelief in Budapest, das Relief eines unbekannten Philosophen in den Musei Capitolini, das Anaximanderrelief, der augusteische Krater mit Opfern an Minerva und Apollo, das attische Weihrelief an die Dioskuren und der `Torello Brancaccio´ im Thermenmuseum, Palazzo Altemps, die augusteische Kopie des Großen Eleusinischen Weihreliefs in New York, sowie drei Plinthen der `Esquiline Group´ in Kopenhagen
IV.2.7. Überlegungen zum südlichen Teil der Horti des Maecenas, wo die Laokoongruppe entdeckt worden ist, und warum hier Rodolfo Lancianis Rekonstruktion des Verlaufs der Servianischen Stadtmauer auf seiner Forma Urbis Romae (FUR, fols. 23; 30) falsch ist
IV.2.8. Neue Erkenntnisse zu den Skulpturfunden in diesem südlichen Teil der Horti des Maecenas, und warum ich glaube, dass Maecenas die Laokoongruppe in Auftrag gegeben hat. Mit Überlegungen zu T.P. Wisemans (2016) und F. Coarellis (2019) Hypothesen, dass Maecenas ein Theater in seinen Horti hatte
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IV.3. Warum war der Zugang zu dem kostbar ausgestatteten antiken Raum, in dem Felice de Fredis zufällig die Laokoongruppe entdeckt hat, in der Antike sekundär mit einer Mauer verschlossen worden?
Die Entwicklung eines diesbezüglichen Szenarios mit anschließendem Plausibilitätstest
IV.3.1. Warum war der Zugang zu dem kostbar ausgestatteten antiken Raum, in dem Felice de Fredis zufällig die Laokoongruppe entdeckt hat, in der Antike sekundär mit einer Mauer verschlossen worden?
Der Plausibilitätstest meines Szenarios: ein Gespräch zu diesem Thema mit Herrn Prof. Dr. Hugo Brandenburg
V. Nachtrag zum Fund der Laokoongruppe in der augusteischen domus "55a-d" innerhalb der Horti des Maecenas (vergleiche hier Dias 48; 58)
VI. Nachträge zu Literatur, die in den Teilen I.-V. dieses Textes noch nicht berücksichtigt worden ist
Bibliographie
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