V O R S C H A U / P R E V I E W

Chrystina Häuber

Die Laokoongruppe im Vatikan - drei Männer und zwei Schlangen:

`Ich weiß gar nicht, warum die sich so aufregen´ (Wolfgang Böhme) -

die Bestätigung von F. Magis Restaurierung der Gruppe und

der Behauptungen, sie sei für die Horti des Maecenas, später

Domus Titi, geschaffen, und dort entdeckt worden

 

FORTVNA PAPERS

Edited by Franz Xaver Schütz and Chrystina Häuber

Volume IV, in Druckvorbereitung

(München: Hochschule München)



INHALTSVERZEICHNIS


Vorwort der Herausgeber

Vorwort und Dank

Zusammenfassung

Abbildungsverzeichnis


Einführung


I. Die Schlangen der Laokoongruppe. Gespräche mit dem Herpetologen Herrn Prof. Dr. Wolfgang Böhme


I.1. Die beiden Laokoonschlangen beißen den Laokoon und seinen jüngeren Sohn (sein älterer Sohn wird nicht gebissen), und die Gruppe zeigt, wie alle drei Männer darauf reagieren. - Bezüglich der Frage, wo die `obere´ Schlange den Laokoon beißt, gibt es in der Forschung zwei sich gegenseitig ausschließende Meinungen. Um Ihnen das alles zu demonstrieren, schauen wir uns gemeinsam beide Schlangen von Kopf bis Schwanz an, sowie die komplexe Ergänzungsgeschichte der Gruppe, beginnend mit der Integration des `Pollakschen´ rechten Arms des Laokoon


II. Die neue Rekonstruktion der Laokoongruppe der Berliner Laokoonausstellung (2016-2018; vergleiche S. MUTH 2017a), mit der F. Magis (1960) Restaurierung der Gruppe ersetzt werden sollte, basiert auf falschen Prämissen und ist deshalb abzulehnen. Die Beschäftigung mit der Berliner Rekonstruktion hat aber ungewollt zur Bestätigung von Magis Restaurierung der Laokoongruppe geführt


III. Die Vorschläge zu den möglichen Fundorten und zu den möglichen Aufstellungszusammenhängen der Laokoongruppe, welche die Autoren der Berliner Laokoonausstellung (2016-2018; vergleiche S. MUTH 2017a) unterbreitet haben


III.1. Der Fund der Laokoongrupppe in der Vigna des Felice de Fredis am 14. Januar 1506, die Gründe, warum der Fundort in Vergessenheit geriet, und wie die Vigna des Felice de Fredis wiederentdeckt wurde


III.2. Die Verwechslung des Gebäudes `Sette Sale´ mit dem Toponym, das nach diesem antiken Gebäude benannt war, und die sich daraus ergebenden Folgen


III.3. Die tatsächliche Verbindung der Horti des Maecenas mit der Domus Aurea und die Gründe für die `teoria del movimento´, der falschen Annahme, die Laokoongruppe sei zunächst in der Domus Aurea, und anschließend in den Trajansthermen aufgestellt gewesen


III.3.1. Das gesamte Areal der Domus Aurea - und die Horti des Maecenas


III.3.2. Wo befand sich die Grenze zwischen der Domus Transitoria/ Domus Aurea und den Horti des Maecenas? Teil I


III.3.3. Warum L. Fabbrinis (1982; 1983; 1995) `große´ Rekonstruktion des "Esquiline Wing" von Neros Domus Aurea korrekt ist, und was das für die Identifizierung der domus Titi imperatoris bedeutet, in der Plinius die Laokoongruppe im Vatikan gesehen hat.

I. Die diesbezügliche Forschung. Mit Diskussion von F. Coarellis (1974-2008) Behauptungen [1.]-[5.] zur domus Titi imperatoris und zu den verschiedenen Aufstellungszusammenhängen der Laokoongruppe


III.3.4. Ein persönlicher Kommentar zu F. Coarellis (2008, 237) [5.] Behauptung, derzufolge man den westlichen Teil (des erhaltenen Teils) des "Esquiline Wing" mit der Domus Transitoria und mit der domus Titi imperatoris identifizieren könne: F. Coarellis Lokalisierung der Horti des Maecenas (2008) - und meine eigene Lokalisierung im Vergleich


III.3.5. Warum L. Fabbrinis (1982; 1983; 1995) `große´ Rekonstruktion des "Esquiline Wing" von Neros Domus Aurea korrekt ist, und was das für die Identifizierung der domus Titi imperatoris bedeutet, in der Plinius die Laokoongruppe im Vatikan gesehen hat

II. Ergebnisse


III.3.6. Die Erkenntnisse von E.M. Moormann (2003) zur domus Titi imperatoris und zur Laokoongruppe, sowie die astragalizontes, die Plinius in Titi imperatoris atrio sah


III.3.7. Wo befand sich die Grenze zwischen der Domus Transitoria/ Domus Aurea und den Horti des Maecenas? Teil II. Die Forschungen von P.G.P. Meyboom und E.M. Moormann (2013)


III.3.8. F. Coarellis (2019) neue Rekonstruktion der Horti des Maecenas und seine neuen Erkenntnisse zur Laokoongruppe


III.3.9. Die Abfolge der Eigentümer und Bewohner der Horti des Maecenas: Maecenas, Augustus, Tiberius, Titus, Antoninus Pius, Cornelius Fronto, und die korrekte Lokalisierung der "DOMVS TITI" auf der Karte des Leonardo Bufalini (1551)


III.4. Das antike Gebäude innerhalb der Vigna des Felice de Fredis (meine Katalognummer der antiken Strukturen in den Horti des Maecenas 54 I.), in dem de Fredis, nach Ansicht von R. Volpe und A. Parisi (2010b), gefolgt von J. Bartz und S. Mulattieri (2017), im Jahre 1506 die Laokoongruppe entdeckt haben soll


III.5. Die augusteische domus innerhalb der Vigna des Felice de Fredis (meine Katalognummer der antiken Strukturen in den Horti des Maecenas 55a-d und hier Dia 58), wo de Fredis im Jahre 1506 die Laokoongruppe entdeckt haben könnte


III.6. Die Diskussion der Frage, ob die Laokoongruppe in den Horti des Maecenas aufgestellt gewesen sei


III.7. Die Gründe, welche zu den irrtümlichen Annahmen von J. Bartz und S. Mulattieri (2017) geführt haben, die Laokoongruppe sei entweder in der Domus Aurea, in den Trajansthermen, oder in der spätantiken domus auf den "Sette Sale" gefunden worden

I.: Theorie


III.8. Die Erkenntnisse von S.G. Schmid (2017) zu den möglichen Fundorten und zu den möglichen Aufstellungskontexten der Laokoongruppe


IV. Mein eigener Vorschlag zum Fundort und zum Aufstellungszusammenhang der Laokoongruppe: Sie wurde in der Vigna des Felice de Fredis entdeckt, einem Weingarten, der sich innerhalb der Horti des Maecenas auf dem Esquilin in Rom befunden hat. Wobei die Laokoongruppe für den kostbar ausgestatteten antiken Raum, in dem sie angetroffen wurde, und der dem Kaiserkult gedient hat, ursprünglich auch geschaffen worden war


IV.1. Die Gründe, welche zu den irrtümlichen Annahmen von J. Bartz und S. Mulattieri (2017) geführt haben, die Laokoongruppe sei entweder in der Domus Aurea, in den Trajansthermen, oder in der spätantiken domus auf den "Sette Sale" gefunden worden

II.: Praxis. Mit einer Diskussion von C. Kunzes (2009) Hypothesen zu den möglichen Aufstellungskontexten der Laokoongruppe


IV.2. Mein eigenes Aufstellungsszenario der Laokoongruppe


IV.2.1. Meine eigene Datierung der Laokoongruppe: 38-30 v. Chr. basiert auf einer Kombination von ikonographischen, historischen und topographischen Erwägungen


IV.2.2. Die Laokoongruppe und stilistisch verwandte Skulpturen aus den Horti des Maecenas (der `Hellenistische´ Hängende `rote´ Marsyas, das `Hellenistische´ Homerportrait, der `Kentaurenkopf´), die Skulpturen der Sperlongagrotte - und die innovativen Anleihen, welche die Künstler für diese Skulpturen der unmittelbaren Gegenwart entnommen haben


IV.2.3. Wie G. Hafner (1996) zeigen konnte, hat Tiberius nichts mit der Villa in Sperlonga zu tun, weshalb er die Statuen dieser Villa nicht in Auftrag gegeben haben kann. Als Augustus Eigentümer der Horti des Maecenas war, hat dort Tiberius als `Kronprinz´ residiert. Doch da Tiberius keineswegs von Aelius Lamia das Gelände erbte, das irrtümlich als `Horti Lamiani´ gilt, in Wirklichkeit jedoch zu den Horti des Maecenas gehörte, fallen zwei weitere Argumente weg, in Tiberius den Auftraggeber der Laokoongruppe und des `Kentaurenkopfes´ zu erblicken, nur weil er in den Horti des Maecenas gewohnt hat. Denn nach der diesen Hypothesen zu Grunde liegenden Prämisse müsste als Auftraggeber der Laokoongruppe und des `Kentaurenkopfes´ ja der Eigentümer der entsprechenden Liegenschaft(en) angesehen werden, das heißt: Augustus


IV.2.4. Die kostbare Wandgestaltung des Raumes, in dem die Laokoongruppe bei ihrer Auffindung stand


IV.2.4.1. Die kostbare Wandgestaltung des Raumes, in dem die Laokoongruppe bei Auffindung stand und die Thalamegos des Ptolemaios IV Philopator. Mit Gedanken zu dem Raum selbst sowie zu einer möglichen `Architekturkopie´ auf dem Esquilin


IV.2.5. Das Vorbild Alexandria für die Sanierung des Esquilins durch Maecenas


IV.2.6. Fazit des Kapitels zur Installation der Laokoongruppe.

Mit Überlegungen zu den anderen Skulpturen vom selben Fundort, der domus 55a-d in den Horti des Maecenas: ein Portrait der Livia? und das Eudoxosrelief in Budapest, das Relief eines unbekannten Philosophen in den Musei Capitolini, das Anaximanderrelief, der augusteische Krater mit Opfern an Minerva und Apollo, das attische Weihrelief an die Dioskuren und der `Torello Brancaccio´ im Thermenmuseum, Palazzo Altemps, die augusteische Kopie des Großen Eleusinischen Weihreliefs in New York, sowie drei Plinthen der `Esquiline Group´ in Kopenhagen


IV.2.7. Überlegungen zum südlichen Teil der Horti des Maecenas, wo die Laokoongruppe entdeckt worden ist, und warum hier Rodolfo Lancianis Rekonstruktion des Verlaufs der Servianischen Stadtmauer auf seiner Forma Urbis Romae (FUR, fols. 23; 30) falsch ist


IV.2.8. Neue Erkenntnisse zu den Skulpturfunden in diesem südlichen Teil der Horti des Maecenas, und warum ich glaube, dass Maecenas die Laokoongruppe in Auftrag gegeben hat.

Mit Überlegungen zu T.P. Wisemans (2016) und F. Coarellis (2019) Hypothesen, dass Maecenas ein Theater in seinen Horti hatte


IV.3. Warum war der Zugang zu dem kostbar ausgestatteten antiken Raum, in dem Felice de Fredis zufällig die Laokoongruppe entdeckt hat, in der Antike sekundär mit einer Mauer verschlossen worden?

Die Entwicklung eines diesbezüglichen Szenarios mit anschließendem Plausibilitätstest


IV.3.1. Warum war der Zugang zu dem kostbar ausgestatteten antiken Raum, in dem Felice de Fredis zufällig die Laokoongruppe entdeckt hat, in der Antike sekundär mit einer Mauer verschlossen worden?

Der Plausibilitätstest meines Szenarios: ein Gespräch zu diesem Thema mit Herrn Prof. Dr. Hugo Brandenburg


V. Nachtrag zum Fund der Laokoongruppe in der augusteischen domus "55a-d" innerhalb der Horti des Maecenas (vergleiche hier Dias 48; 58)


VI. Nachträge zu Literatur, die in den Teilen I.-V. dieses Textes noch nicht berücksichtigt worden ist



Bibliographie


Englische Übersetzung der deutschen `Zusammenfassung´ von Andrew Stewart


Inhaltsverzeichnis (dieser Text)   Vorwort und Dank   Zusammenfassung


Weiterführende links

Chrystina HÄUBER (2024): Der Fundort der Laokoongruppe und die domus Titi imperatoris (Plin. nat. 36,37-38).
HÄUBER, Ruth Christine 1991, Horti Romani. Die Horti Maecenatis und die Horti Lamiani auf dem Esquilin. Geschichte, Topographie, Statuenfunde (Köln 1991).

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